Als wir die Ilfelder Wetterfahne erreichen, zeigt meine Fitnessuhr tatsächlich 70 Stockwerke. Dabei war der Aufstieg zu Ilfelds Wahrzeichen auf den 480 Meter hohen Herzberg gerade einmal 2,7 Kilometer lang. Das bedeutet: Es geht recht steil bergauf. Belohnt werden wir an diesem Sonntag mit dem Frühlingsgezwitscher der vielen Vögel und mit einem fantastischen Ausblick auf Ilfeld und Niedersachswerfen, am Horizont sehen wir sogar Nordhausen.
Die Wetterfahne ist nicht nur Ilfelds Wahrzeichen, sie liegt auch unmittelbar vor meiner Haustür. Unzählige Male bin ich schon an dem Berg mit der silbernen Fahne vorbeigefahren. Doch oben war ich noch nicht. Das wollte ich ändern:
Auf- und Abstieg zur Wetterfahne können über verschiedene Routen erfolgen. Wir sind den direkten Weg gegangen, mit Start am Wanderparkplatz am Ortsausgang von Ilfeld. Der Weg startet gleich zu Beginn verdammt steil und führt dann serpentinenartig bergaufwärts. Es geht vorbei an riesigen Felsformationen aus Porphyrit. Der Weg ist sehr schmal, er erfordert eine gute Kondition und gutes Schuhwerk. Für Kinder bis Ende Grundschulalter ist der Weg meiner Meinung nach nicht empfehlenswert, da es wirklich streckenweise sehr steil bergab geht und der Weg nicht mehr als ein sehr schmaler Pfad ist.
Die Strecke ist allerdings landschaftlich toll, so kommt ihr beispielsweise am Gänseschnabel vorbei. Einer besonderen Felsformation aus Porphyrit, die mit viel Fantasie an einen Gänseschnabel erinnert. Von hier habt ihr einen tollen Blick ins Beretal und zum Ilfelder Waldbad. Wenn ihr den QR-Quode einscannt, könnt ihr euch über die Sage des Gänseschnabels informieren.
Unbedingt ins Gipfelbuch eintragen!
Von dort sind es noch etwa 15 Minuten steiler Fußmarsch zur Wetterfahne. Zwischendurch steht im Wald immer mal wieder eine Bank zum Verschnaufen. Der letzte Aufstieg zur Wetterfahne wird wieder deutlich breiter. Oben angekommen, könnt ihr nicht nur die tolle Aussicht in Richtung Süden genießen, es gibt auch eine Schutzhütte. Und vergesst nicht, euch ins Gipfelbuch einzutragen! Außerdem könnt ihr euch einen Stempel der Harzer Wandernadel abholen.
Die Wetterfahne zeigt heute die Windrichtung an und ist sogar von Ilfeld aus zu sehen. Eine erste Wetterfahne auf dem exponierten Berg wurde vermutlich im Jahre 1872 nach dem Deutsch-Französischen Krieg aufgestellt, damals wohl noch in Holzbauweise. Seither wurde der Windrichtungsanzeiger mehrfach erneuert und 2015 das letzte Mal saniert.
Abstecher sind von hier möglich
Wenn ihr wollt, macht ihr von dort einen Abstecher zum Drei-Täler-Blick oder zur Burschenklippe oder wandert weiter bis zum Aussichtsturm Poppenbergturm, dem Eifelturm des Südharzes.
Den Rückweg ins Tal nach Ilfeld sind wir über den sogenannten Burschenweg gewandert. Der ist breit und nicht so steil, also eindeutig für eine Tour mit Kindern zu empfehlen. Auch mit dem Mountainbike kommt ihr hier gut hoch. Wir sind Richtung Weidentalswiesen gelaufen, dann kommt ihr direkt am Schützenplatz raus. Von hier führt der Weg entlang der Bere wieder bis zum Wanderparkplatz. Für die etwa 6 Kilometer lange Runde haben wir etwa zwei Stunden benötigt.
Noch ein paar Tipps
Die Haltstelle Ilfeld-Neanderklinik der Harzquerbahn befindet sich nur wenige hundert Meter unterhalb des Aufstieges. Wenn ihr mögt, könnt ihr eure Wanderung mit einer Fahrt in der Harzquerbahn verbinden.
Wenn ihr nach der Wanderung hungrig seid: Im Frühjahr und Sommer gibt es am Georgsplatz, also direkt an der Kirche, eine nette Eisdiele. Außerdem gibt es im Hotel Harzparadies ein Restaurant.
Ein weiteres Restaurant, das Wirtshaus zum Netzkater, gibt es in Netzkater. Gegenüber gibt es auch einen Imbiss. Zu Fuß erreicht ihr beides eher schlecht. Mit dem Auto sind es nur wenige Minuten Fahrt auf der B4 in Richtung Braunlage.
Wanderungen rund um die Wetterfahne
Zum Schluss habe ich euch noch ein paar Wanderungen rund um die Wetterfahne verlinkt:
https://www.ich-geh-wandern.de/wandern/wetterfahne-ilfeld
https://www.komoot.de/smarttour/6722149
https://www.komoot.de/smarttour/3830382
Seid ihr schon mal an der Wetterfahne gewesen? Wenn ja, welchen Weg könnt ihr empfehlen? Schreibt mir dazu gern in den Kommentaren.
sehr schöne Eindrücke aus der Ortschaft.
Mir kommt eine gute Laune wenn ich mir deine Bilder angucke und mir vorstelle in halbverschneiten Tagen, in warmer Wanderkleidung Orte zu entdecken und immer wieder die frische Luft bei eindrucksvollen Ausblicken einatmen zu können.
LG
Meli
Liebe Meli,
danke für deinen Kommentar. Freut mich, wenn dir unsere Landschaft hier im Südharz gefällt.
Viele Grüße, Susanne
[…] Südharz mit seinen sanften Hügeln gibt es hier als Panoramablick inklusive. Poppenbergturm, Wetterfahne, Burgruine Hohnstein und der Mühlberg liegen euch praktisch zu Füßen. Mittlerweile gibt es auch […]