Wo der Bergmann Weihnachten feiert: Ausstellung in der Traditionsbrennerei

Im alten Kontor ist der Weihnachtstisch gedeckt. Holzbrettchen, einfaches Besteck, Bier- und Schnapsgläser stehen bereit, so als würde sich die Bergmannsfamilie gleich zu Tisch setzen. Nur ein paar Strohsterne und eine rote Kerze auf einem schnörkellosen Kerzenständer aus Eisen schmücken den Tisch weihnachtlich. In der Ecke steht ein bescheidener Weihnachtsbaum, geschmückt mit Holz- und Strohfiguren. Erzgebirgische Schwibbbögen tauchen das Zimmer in ein angenehmes Licht.

„Es sind vor allem die vielen Details, die die Ausstellung besonders machen“, sagt Traditionsbrennereichef Thomas Müller. Er verweist auf den vielen weihnachtlichen Blumenschmuck, prächtig herausgeputzte Weihnachtsbäume, Geklöppeltes, Gedrechseltes, historisches Spielzeug, Nussknacker, Pyramiden und Lichterbögen.

Im dritten Anlauf, nachdem die Ausstellung zwei Jahre coronabedingt immer wieder verschoben werden musste, heißt es jetzt in der Nordhäuser Traditionsbrennerei bis zum 8. Januar „Bergmännische Weihnacht“.

Alle Räume der Traditionsbrennerei haben ein anderes Thema und erzählen vom bergmännischen Leben. Im Kontor ist die schon beschriebene Bergmannsstube, im Mühlenraum befindet sich jetzt der Grubeneingang und im Brennraum ist die Kaue. „Wir haben hier Originalketten und -bänke aus dem alten Schacht in Bischofferode“, verrät Thomas Müller und zeigt auf die Bergmannskleidung, die von der Decke hängt. Den ganzen Tag über läuft hier das Steigerlied. Und in der Niederlage lagern Rohstoffe wie Steinsalz, Kupferschiefer und Kohle.

Bergmännische Traditionen sind in Mitteldeutschland tief verankert. Vor allem in der Weihnachtszeit rühren Bergparaden und Mettenschichten uns an. Im Schein der Grubenlampen erklingt der weltweit bekannte Ruf „Glück auf“. „Die Bergmännische Tradition ist hier im gesamten Südharz fest verankert“, sagt Thomas Müller. Die Ausstellung ist eine Hommage an die harte Arbeit unter Tage und erinnert an die heimelige Adventszeit im Erzgebirge.

Ergänzt wird die bergmännische Welt von Schnitzerei, festlichen Blumenarrangements und Lichterglanz. Klar, dass die hochprozentigen Genüsse nicht fehlen dürfen.

Als Leihgeber haben die Nordhäuser unter anderem Sammler aus Leipzig, Bischofferode, Wettelrode und St. Andreasberg gewonnen sowie die Drechslergenossenschaft Dregeno aus Seiffen. Deren Ausstellungsstücke könnt ihr sogar kaufen, allerdings dürfen die erworbenen Stücke erst nach Ausstellungsende mit nach Hause genommen werden.

Von ausgefallen bis traditionell: Adventskränze im Keller

Wie in den Vorjahren lohnt sich auch dieses Mal der steile Abstieg in den Fasskeller: Zwölf Adventskränze von Floristinnen und Floristen aus dem Südharz sind dort wieder ausgestellt. Auch die Kränze befassen sich mit dem Bergbauthema. Der beste Kranz wird wieder vom Publikum gekürt.

Brennereichef Thomas Müller im Fasskeller. Dort stellen Floristen ihre Arbeiten aus.

Nicht zuletzt lädt das Weihnachts-Café täglich ab 13 Uhr zum Bergmanns-Gedeck ein. Das Team des Restaurants Felix versorgt hier mit Hochprozentigem und Waffeln. Und im Hofshop erwarten die Besucher erlesene Liqueure und weitere Premium-Spirituosen.

Bis zum 8. Januar wird es einige Höhepunkte geben:

  • Am 10. und 11. Dezember wird im Museumsshop Porzellan aus Südthüringen angeboten.
  • Und am 11. Dezember wird im Kontor von 10 bis 13 Uhr geklöppelt.
  • Mit einem Chorkonzert erfreut am 17. Dezember um 15 Uhr „Cantamus“ in der historischen Niederlage. Der Eintritt hierfür ist frei.
  • Den Abschluss bildet am 7. Januar das Bergmannsblasorchester Bad Salzdetfurth mit einem kostenfreien Konzert im historischen Innenhof.

Wann hat die Ausstellung geöffnet?

Die Austellung in der Tradionsbrennerei in Nordhausen hat vom 2.12.2022 bis 8.1.2023, täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Am 24. bis 26.12. und am 1.1. bleibt die Traditionsbrennerei geschlossen.

Was kostet die Ausstellung?

Besichtigung der Ausstellung & Adventskranzwettbewerb: 4 Euro pro Person (inkl. 1 Euro Coupon für den Shop), Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt.

Persönliche Führungen für Gruppen mit Verkostung nach Voranmeldung unter Telefon: (03631) 63 63 63 oder per E-Mail: info@traditionsbrennerei.de

Der Text enthält unbezahlte Werbung.

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