Wo ihr die kleinen Feuersalamander trefft

Wenn ihr auf dem neuen Feuersalamanderpfad in Niedersachswerfen unterwegs seid, kann es tatsächlich passieren, dass ihr dem kleinen gelb-schwarzen Lurch begegnet. Im Frühjahr, wenn die Salamander zu ihren Laichplätzen unterwegs sind, laufen euch die Amphibien mitunter direkt vor die Füße. Ihr müsst sogar aufpassen, dass ihr nicht drauf tretet. Denn obwohl sie mit ihrer gelb-schwarzen Haut so markant aussehen, entdeckt man die kleinen Tiere tatsächlich erst im letzten Moment.

Hier am Ufer der Bere, direkt am hölzernen Infopavillon und an der Brücke im Ort, startet und endet der gut fünf Kilometer lange Feuersalamanderpfad – ein Rundweg.  Auf dem ersten Wegstück unterhalb des Mühlberges, am Nordosthang des Mühlberges, ist es schattig, durch den Fluss Bere immer feucht und auch im Sommer kühl. Also die idealen Bedingungen für die Salamander, die hier unterwegs sind. 

Es geht vorbei an mannshohen Gipssteinen, durch dichte Buchenwälder und vorbei an Karstquellen mit glasklarem Wasser. Es geht durch einen alten Steinbruch (bis 1967 in Betrieb) steil hinauf zum ehemaligen Bremsberg, weiter über die Mühlberghochebene bis zum Aussichtspunkt Wache auf dem gut 300 Meter hohen Mühlberg. Hier habt ihr einen schönen Fernblick auf den Kohnstein, über Niedersachswerfen und Nordhausen. Von der Wache geht es wieder dann bergab zu eurem Startpunkt an der Bere.  

Knapp 40 Hinweisschilder zeigen euch auf der Tour den Weg. Zwischendurch könnt ihr immer wieder Pausen einlegen, beispielsweise auf der Feuersalamanderbank oder der neuen Bank im alten Steinbruch mit Blick in Richtung Ilfeld oder oben auf der Wache.

Was gibt es unterwegs zu entdecken?

  • Der Regensborn liegt nur gut 500 Meter hinter dem Startpunkt. Der Regensborn sieht aus wie ein kleiner Teich ist aber ein mit Wasser gefüllter Erdfallkessel.
  • Die Feuersalamanderbank unterhalb des nördlichen Mühlberghanges.
  • Einige Zeit später erreicht ihr den Tanzteich, einen uralten und ursprünglich sehr tiefen Erdfall. Das rund 200 Meter lange und maximal 40 Meter breite Gewässer ist mittlerweile stark verlandet. Am Südufer ragt der Gipsfelsen des Mühlberges mehrere dutzend Meter fast senkrecht in die Höhe. Zahlreiche Sagen ranken sich um das Gewässer. Aus alten Berichten geht hervor, dass der Teich früher neben seinen unterirdischen Zuflüssen auch einen unterhalb der Wasseroberfläche liegenden Abfluss hatte. Wenn ein Fischer dem dadurch entstandenen Strudel mit seinem Kahn zu nahe kam, so fing dieser an zu tanzen. Die gefährliche Strömung des Wassers drohte Mensch und das tanzende Boot zu verschlingen. Das ist nur eine Geschichte, weshalb das Gewässer der Tanzteich genannt wird. Eine weitere Legende habe ich euch hier verlinkt.
  • Der Feuersalamanderpfad verläuft auf dem früheren Gipsmühlenweg. Zur Geschichte des Gipsabbaus in Niedersachswerfen forscht Tim Schäfer. Wenn euch diese Geschichte interessiert, dann findet ihr hier viel Interessantes.
  • Die Wache auf dem Mühlberg: Von dort gibt es einen tollen Ausblick über Niedersachswerfen nach Nordhausen. Dom, Blasiiikirche, Krankenhaus…sieht man alles von der Wache aus. 😉 Hier oben kann man übrigens die besten Sonnenaufgänge beobachten. Und bei gutem Wetter habt ihr Blick bis zur zur Hainleite.
  • Auf der Wache auf dem Mühlberg gibt es eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel.

Wie kommt ihr hin?

Wer mit dem Auto anreist, kann an der Kirche in Niedersachswerfen parken und geht dann zu Fuß durch die Große Gartenstraße, am Ende der Straße dann rechts am Fluss entlang. Überquert den Fluss an der Brücke, dort seht ihr schon den Infopavillon. Von dort startet dann der Rundwanderweg.

Wo könnt ihr einkehren?

Den kleinen Hofladen am Mühlberg, in der Vorderstraße 6, kann ich euch empfehlen. Es gibt Frühstück, Kuchen, täglich ein Mittagsgericht und seit neuestem auch leckeres Softeis. Außerdem gibt es einen schönen Biergarten. Geöffnet hat das Café montags von 7 bis 14 Uhr, dienstags bis freitags von 7 bis 16 Uhr und samstags immer von 7 bis 11 Uhr. Frisches Softeis gibt es dienstags bis freitags. Das Café ist nur wenige Meter von der Brücke an der Bere zu Fuß zu erreichen.

Alles Wichtige noch einmal in Kürze

Der Feuersalamanderpfad ist 4,8 Kilometer lang und ein Rundweg. Start und Ziel ist der Infopavillon am Mühlbergsweg in Niedersachswerfen, direkt an der Brücke über die Bere. Der Weg ist streckenweise sehr naturnah und abschnittsweise sehr steil. Er eignet sich auch für Kinder, allerdings nicht mit dem Kinderwagen. 😉 Der Weg ist nicht barrierefrei.

Eine schöne Übersichtskarte und ein Höhenprofil der Wanderung gibt es auf der Seite des Tourismusvereins: https://www.region-suedharz-kyffhaeuser.de/resources?otg-node-id=e_66195571-oatour

Schreibt mir gern in den Kommentaren, ob ihr schon auf dem Rundwanderweg unterwegs wart…

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3 Comments

  1. Gisela Glier said:

    Hallo Susanne!
    Leider haben wir von Dir schon lange keine Beiträge über unsere email Adresse bekommen, sonst hätten wir die Tour mit unseren Klappfahrrädern zum Feuersalamanderpfad nicht gemacht. Wir haben uns den offiziellen Artikel nach der Eröffnung des Weges durchgelesen und dachten, dass wir das mit unseren Rädchen schon schaffen würden, denn wir sind schon auf sehr unwegsamen Wegen unterwegs gewesen, immer ohne Probleme. Die Räder lassen sich ja gut schieben.
    Unterwegs haben wir eine Familie mit Kinderwagen getroffen, die die gleiche Idee hatten, aber auch nicht wussten wie der Weg beschaffen ist.Mehr Leute waren trotz schönem Wetter leider nicht unterwegs.
    Nach einem Viertel des Weges haben wir aufgegeben, weil es beim besten Willen nicht zu schaffen war.
    Also noch einmal an ALLE die den Weg benutzen möchten: Nicht geeignet für Kinderwagen und Fahrräder., oder Ältere, die Probleme beim Laufen haben. Es gibt Stellen, wo man nur einzeln hintereinander gehen kann. Zu Fuß ist es bestimmt ein schönes Naturerlebnis. Wir werden das nachholen., versprochen!!!

    29. Mai 2022
    Reply
    • Liebe Gisela,

      ich weiß, dass keine Mails mehr verschickt werden, habe aber noch nicht herausgefunden, wo das Problem liegt. Ich bin da dran. Der Weg ist tatsächlich nicht barrierefrei und nur zu Fuß zu überwinden. Aber das lohnt sich auf jeden Fall.

      Viele Grüße,
      Susanne

      29. Mai 2022
  2. MaBer said:

    Hallo,
    der Weg ist wunderschön und ich bin so froh, dass dieser nach Jahrzehnten des Dornröschenschlafs wiederentdeckt wurde. ps: unbedingt auch Richtung Appenrode zum Rüsselsee einen Abstecher machen. Der schattige Weg ist im Hochsommer oder jetzt auch im Frühjahr mit den Frühblühern ein Genuss für die Sinne.

    4. Mai 2023
    Reply

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