Ein Ausflug auf den „Heidehof Goldene Aue“

Den „Heidehof Goldene Aue“ kann man schlecht in wenigen Worten beschreiben. Wenn man es doch tun muss, dann kommt Natur, Nachhaltigkeit und Kultur vielleicht dem nahe, was Elisabeth Rakow mit ihrer Familie in Hohlstedt lebt. Seit mehr als zwei Jahren verwandeln die Rakows das einstige LPG-Gelände am Ortseingang der kleinen Gemeinde Hohlstedt in einen naturnahen Erlebnis- und Reiterhof. 60 000 Hektar inmitten in der weitläufigen Goldenen Aue. Das sind rund 8,5 Fußballfelder – so groß ist der „Heidehof“. Das Gelände erstreckt sich scheinbar bis zum Horizont. Dort, wo sich im Süden der Kyffhäuser erhebt.

Auch wenn es momentan so aussieht, als ob der „Heidehof“ im Corona-Winterschlaf liegt, täuscht dieser Eindruck gewaltig. Auf dem Hof wird gearbeitet, neue Wege werden gepflastert und das Blumencafé mit angeschlossenem  Hofladen ist derzeit ein einziges Weihnachtswunderland: Gestecke, Weihnachtskugeln, Kerzen und Baumschmuck füllen die große Halle. Floristin Iris Richter bindet zur Jahreszeit passenden Blumenschmuck, der die Deko ergänzt.  

Regionale Produkte und Nachhaltigkeit

Die Zwillingsschwestern Elisabeth Rakow und Franciska Walter warten hier auf mich. Momentan ist das Café zwar coronabedingt geschlossen, trotzdem sind schon einige Kunden am frühen Morgen im Hofladen unterwegs.

Die beiden Frauen setzen auf regionale Produkte. Auf Bionudeln aus einer kleinen Manufaktur, auf Eier aus Welbsleben, auf Schokolode von der Erfurter Krämerbrücke oder auf Sekt aus dem Klostergut Mönchpfiffel, um nur einige Produkte zu nennen.

Saisonal verkaufen sie Gemüse und Obst, das auf dem „Heidehof“ angebaut wird. Der Strom für den Hof kommt von den Solaranlagen auf den Dächern. Langfristig wollen sie auch das Fleisch ihrer Hereford Rinder auf dem Hof selbst vermarkten. Nächstes Jahr soll es damit losgehen.

Musik und ein Anbau im neuen Jahr

In diesem Jahr hat Corona den „Heidehof“ ausgebremst.  „Aber wir haben schon viele Idee und hoffen, dass wir im neuen Jahr wieder loslegen können“, sagt Franciska Walter, die sich um das Marketing kümmert. Hofbesitzerin Elisabeth Rakow, Mädchen für alles auf dem Hof wie sie sagt, will das Areal endlich wieder zu einem Ort für Kultur werden lassen. Theater- und Musikveranstaltungen wollen sie wieder im Strohtheater anbieten, Feste organisieren. Und im kommenden Advent soll sich der „Heidehof“ über Wochen in ein großes Weihnachtsland verwandeln. Und: Das Blumencafé wollen die Schwestern etwa auf die doppelte Größe erweitern. „Schon im Januar sollen die Anbauarbeiten beginnen“, berichtet Hofchefin Elisabeth Rakow.  

„Die Tiere machen so lustige Geräusche“, sagt Franciska Walter über die Alpakas.

Langfristige Pläne gibt es für Wohnmobilstellplätze und Ferienwohnungen.  Touristen sollen sehen, wie schön es in der Goldenen Aue ist. „Wir leben in einer tollen Gegend, nur leider wissen zu wenige Leute, wie schön es hier ist und was es in unmittelbarer Nähe alles zu sehen gibt“,  sagt Franciska Walter.

25 Pferde, 16 Alpakas und zwei Esel

Der „Heidehof“ ist vor allem auch ein Reiterhof. Die Pferdehaltung liegt insbesondere der 36 Jahre alten Hofchefin am Herzen. 25 Pferde, davon zehn eigene, leben mittlerweile auf dem Hof. Alle Ställe sind belegt – die großen Boxen, die weiten Koppeln und die drei Reitplätze haben sich schnell unter Pferdebesitzern herumgesprochen.

Zwei Schwestern, eine Leidenschaft: Elisabeth Rakow (links) und Franciska Walter im Alpakastall.

Elisabeth Rakow reitet selbst regelmäßig. Dabei war es ein Schicksalsschlag, der die Hohlstedterin zum Reiten brachte.  Am 29. Dezember 2013 erlitt die damals 29-Jährige eine Hirnverletzung, der mehrere Schlaganfälle folgten. Laufen und sprechen musste die junge Frau erst wieder lernen. In ihrem Beruf als Friseurin konnte sie nicht mehr arbeiten. Eine Reittherapie sollte sie körperlich wieder aufbauen. Seither ist ihre Liebe zu den großen Tieren ungebrochen.

Wie es sich für einen Hof gehört, leben neben den Pferden auch die beiden Esel Knut und Merry, einige Hühner und Schafe, Katzen und Hofhund Lasso hier. Außerdem 16 Alpakas, vier der Tiere lassen sich am Halfter führen. Sofern es im nächsten Jahr coronabedingt möglich sein wird, wollen die Schwestern dann wieder ihre Alpakaführungen anbieten.

Die knuffigen Tieren werden übrigens einmal im Jahr geschoren. Und die Wolle gibt es auch auf dem „Heidehof“ zu kaufen.


So kommt ihr hin

Heidhof „Goldene Aue“
Chaussee 140
06528 Wallhausen / OT Hohlstedt

Mit dem Auto über die A 38 Abfahrt Roßla, weiter auf der alten B 80 (L151) in Richtung Sangerhausen. Der „Heidehof“ liegt am Ortsausgang Richtung Sangerhausen. Oder aus Richtung Sangerhausen über die Abfahrt Sangerhausen-West, weiter Richtung Wallhausen. Der Hof liegt übrigens direkt am Radweg durch die Goldene Aue.

Öffnungszeiten

Dienstag bis Samstag:  10 bis 18 Uhr

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