Von einem, der in den Harz zog: Interview mit dem Autor Thomas Müller

Thomas, du hast schon Bücher über die Pressegeschichte im Südharz, die Kornbrennerei in Nordhausen und über Nordhausen im Sozialismus geschrieben. Mit „Der Harz: Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ erscheint jetzt ein Buch über den ganzen Harz…wie bist du auf die Idee gekommen?

Thomas Müller: Im Grunde ist das Buch ein Ergebnis von Corona. Wie viele Tausend andere auch, haben wir unseren Harz in dieser Zeit erstmal richtig entdeckt. Meine Frau war ja schon einmal drum herum gefahren mit dem Rad. Aber die Wanderungen mit den Kindern waren dann doch noch intensiver. So wurde es also ein Projekt von zirka eineinhalb Jahren. Den Anstoß gab Mirko Krüger, der schon viele Bücher aus der Reihe geschrieben hat, die bisher „… für Klugscheißer“ hieß und jetzt eben „… – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“. Ich habe also vor allem nach überraschenden Sachen gesucht, aber auch nach Mythen und Legenden, die so nicht haltbar sind.

Hast du ein paar Beispiele?

Müller: Dass Goethe als erster im Winter auf dem Brocken war, stimmt nicht. Und wusstest du, dass aus dem Harz Millionen von Schlackesteine nach ganz Europa gingen, dass von hier die erste deutsche Ärztin kommt und sogar Robert Koch und Grönemeyer? Und die Konservendose ? Und dass man im Harz Lerchen isst? Das sind so lustige Dinge.

Ich habe auch einen riesigen Hirsch als Denkmal im Wald gesucht und gefunden und die Stelle, an der der letzte Bär im Harz erlegt wurde. Und natürlich Holzkirchen wie in Norwegen. Übrigens gab es im Harz Skilanglauf schon vor Bayern. Die Norweger waren es, die es herbrachten. Und in Brasilien gibt es eine 300.000-Einwohner-Stadt, die der Hasselfelder Blumenau gegründet hat. Die heißt auch Blumenau. Dazu gibt’s noch ein paar Ranglisten und natürlich Deutschlands ersten Nacktwanderweg.

Was hat Dich bei deiner Recherche am meisten überrascht?

Müller: Ganz ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass es so viel Merkwürdiges im Harz gibt, beispielsweise drei Dörfer, in denen bei den Alten erzgebirgisch gesprochen wird.

Und zum Schluss, dein wievieltes Buch ist das jetzt?

Müller: Wenn ich richtig gezählt habe, ist es mein 13. Buch.


Mein Fazit zum Buch

Ein sehr kurzweilig und locker geschriebenes Buch, das zu den vielen Wander- und Ausflugsbüchern, die es bereits über den Harz gibt, eine tolle Ergänzung ist. Wer sein Harzwissen erweitern und testen will, der ist hier genau richtig. Auf 120 Seiten berichtet Thomas Müller in kurzen Kapiteln über Kurioses, Denkwürdiges und fast Vergessens aus dem nördlichsten Mittelgebirge Deutschlands. Zitate über den Harz, berühmte Harzer, ja selbst Filme, die im Harz gedreht worden sind, kommen zur Erwähnung. Ein Buch, das auf jeden Fall nicht langweilig wird.

„Der Harz: Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten (Irrtümer und Wahrheiten)“ ist im Klartextverlag erschienen.

Thomas Müller stellt sein neues Buch in der Nordhäuser Stadtbibliothek vor.
wann: am 13. Oktober, um 17 Uhr
wo: Stadtbibliothek Nordhausen
Der Eintritt ist frei. Allerdings ist eine telefonische Anmeldungen nötig unter (03631) 696 267.

Hier wird es transparent: Dieser Text enthält unbezahlte Werbung. Das Buch habe ich als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten. Das Titelbild stammt von Thomas Müller.

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