Prenzlau statt Palma …und ein paar Lektionen aus 2020

Das war es also fast. Das Jahr 2020.  Endlich könnte man meinen. Endlich macht es sich vom Acker dieses verrückte Jahr. Dabei werde ich es wohl immer in Erinnerung behalten. Eben weil es so anders war. Dieses Jahr der Lockdowns, der Absagen, der leeren Stühle, der verschobenen Feiern, der gecancelten Urlaube, der Videokonferenzen und der Heimarbeit.

Für viele war 2020 sicher ein ganz schlimmes Jahr, vor allem wirtschaftlich. Mein 2020 war echt anstregend, aber irgendwie war es auch ein schönes Jahr.

Klar hatte auch ich einiges für 2020 geplant, was dann (leider) ausgefallen ist:  

  • unser 14tägiger Mallorca-Urlaub im Mai
  • Bosse-Konzert im Juni
  • Torsten-Sträter-Abend im Oktober
  • Kinderweihnachtsrevue im November
  • Zoobesuch in Leipzig mit der Tochter
  • die Halloween-Geburtstagsparty zum 40. einer Freundin…
  • das Familienweihnachtsessen.

Und was stattdessen stattgefunden hat:

  • Ich habe noch nie in einem Frühjahr so viel Zeit in der Natur verbracht wie in diesem Frühjahrslockdown.
  • Noch nie haben wir so viel Zeit als Familie verbracht wie 2020. Mein Mann arbeitet seit März im Homeoffice, ich schon seit Jahren. Familienarbeit lässt sich so viel besser einteilen. Homeoffice ist definitiv eine Sache, auf die ich 2021 nicht verzichten möchte.
  • Statt zum dritten Mal nach Mallorca zu fliegen, war ich das erste Mal in der Uckermark in  Brandenburg. Es war ein ruhiger und ganz anderer Urlaub, so kurz nach dem Frühjahrslockdown. Und Brandenburg ist auf jeden Fall eine Reise wert. Und umweltfreundlicher war diese Reise auch.
  • Ich habe gemerkt, dass ich viele Dinge gar nicht brauche. Weihnachtsmärkte beispielsweise. Ich sage nur: kalte Füße, überteuerter Glühwein, plärrende Weihnachtsmusik und Gedränge. Sorry! Ich weiß, dass das viele anders sehen.
  • Zwei Freundinnen mit Kindern habe ich zum Kurzurlaub im Südharz empfangen, weil ihre Urlaubsplanungen aufgrund Corona durcheinander waren.
  • Ich habe noch nie im Advent so viel mit der Tochter gebastelt und gebacken, weil einfach mal die Zeit da war.
  • Ich habe öfter mit der Familie Video-telefoniert, wir haben uns Pakete und Postkarten geschickt.

Das sind alles Dinge, die ich ohne Corona ganz sicher nicht gemacht oder erfahren hätte. Und dafür bin ich dankbar.

Prenzlau statt Palma…Die Sankt-Marienkirche ist übrigens eines der bedeutendsten Bauwerke norddeutscher Backsteingotik des 13. und 14. Jahrhunderts.

Was mich 2020 gelehrt hat

Unser Leben ist nicht kontrollierbar. Wir haben unser Leben nur ein stückweit in der Hand und jede Sicherheit ist scheinbar. Wir stehen nicht über der Natur, wir sind ein Teil von ihr.

Und es hilft nur, flexibel zu bleiben. Denn das einzige, was tatsächlich bestand hat, ist, dass das Leben sich beständig ändert.

Corona hat vielerorts viel Kreativität freigesetzt, Dinge anders zu machen. Und eben nicht immer so weiter zu machen, weil es immer schon so war.

Ich habe für meine Arbeit einige Menschen getroffen, die Dinge einfach anders gemacht haben: die Pfarrerin, die den Weihnachtsgottesdienst auf CD aufzeichnet und eben nicht auf Biegen und Brechen in die Kirche ruft. Oder die Werbeagentur, die einen Weihnachtsmarkt online stattfinden lässt und so Kreativen die Chance bietet, ihre Sachen auch ohne echten Weihnachtsmarkt zu verkaufen.

Oder die Weihnachtsbaumaktion in meinem Heimatort rund um die Kirche, wo eigentlich der Weihnachtsmarkt stattfinden sollte. Das ist eine Sache, an die sich alle auch noch in Jahren erinnern werden. Wer weiß denn schon noch, wie der Weihnachtsmarkt 2017 war? Vermutlich genauso wie 2016, 2015 oder auch 2018…

Dinge anders und damit vielleicht sogar besser zu machen, das sollten wir auch unbedingt 2021 beherzigen!  

Und was war 2020 auf dem Südharz-Blog los?

2020 war das erste komplette Jahr für meinen Blog. Knapp 12 000 Menschen haben hier in den vergangenen zwölf Monaten Jahr gelesen. Auch Du gehörst dazu. Das freut mich riesig und dafür sage ich danke. Am meisten interessiert haben Euch folgende Beiträge:

Das „Café Nikolai“ in Ellrich
Wie in den 20er Jahren: Café und Bäckerei Meyer in Nordhausen
Lokal einkaufen: Onlineshops und Lieferservice im Südharz
Zwölf Gründe für einen Sommerurlaub im Südharz
Kaffeehaus Kolditz: Besuch in einer anderen Zeit
Zwischen Schlei und Ostsee: Sieben Orte zum Träumen

Wie es im kommenden Jahr hier weitergeht, schreibe ich in den nächsten Tagen auf. Vielleicht aber auch erst im neuen Jahr. 🙂

Wie war Euer 2020?

Aber jetzt will ich erst einmal von euch wissen: Wie war Euer Jahr 2020? Was hattet ihr geplant und ist dann aufgrund von Corona ausgefallen? Welche Lehre zieht ihr für Euch aus 2020? Ich freue mich über Eure Kommentare.

Sei der Erste, der das kommentiert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.