Lieblingsorte: Flehmüllers Eiche

„Flehmüllers Eiche“ ist weithin sichtbar und ein magischer Ort. Seit mindestens 600 Jahren steckt der Baum mit seinen Wurzeln in der Südharzer Erde. Eine Wanderung zu der knorrigen Eiche solltet ihr auf jeden Fall einmal unternehmen…

Wenn ihr aus Richtung Nordhausen in den Harz fahrt, kommt ihr an der dicken Stieleiche vorbei. Schon von der B4 aus seht ihr die riesige Krone auf einer Anhöhe am Stadtausgang in Nordhausen-Krimderode.

Die Eiche steht auf dem 235 Meter hohen Liethberg, am Stadtausgang von Nordhausen.  Angeblich ist der Baum 21 Meter hoch, die Krone hat einen Durchmesser von 22 Metern, der massige Stamm soll knapp 7 Meter Durchmesser haben.

Der riesige Baum soll mindestens 600 Jahre alt sein. In manchen Quellen steht, die Eiche sei sogar  bis zu 1000 Jahre alt. Das genaue Alter weiß niemand. Fest steht, dass die riesige Eiche wohl einer der ältesten Bäume im Südharz und schon seit 1935 ein Naturdenkmal ist.  

Gepflanzt haben soll den Baum vor vielen Jahrhunderten ein Müller, so erzählt es zumindest die Sage. Der Müller, der einmal eine Gipsmühle an der Zorge betrieb, die unterhalb des Berges fließt,  flüchtete bei jedem Hochwasser auf den Liethberg. Dort betet er immer zu Gott und bat für seine Familie und den Erhalt seiner Mühle um Hilfe. Der Müller erhielt deshalb bald den Namen „Flehmüller“. Offenbar wurde er auch erhöht, die Mühle wurde vom Zorgehochwasser nie zerstört. Aus Dankbarkeit, soll der Müller auf dem Berg diese Eiche gepflanzt haben. Zunächst stand der Baum in einem Eichenwald, dem Kirchholz. Ab 1829 wurde der Eichenwald langsam gerodet.

Heute steht die dicke Eiche fast allein auf einer großen grünen Hochebene. Und während unten auf der B4 der Verkehr in den Harz rauscht, hat das Fleckchen Erde um die alte Eiche etwas sehr beruhigendes. Unter der dicken Eiche könnt ihr super rasten. Und im Sommer ist der Baum ein toller Schattenspender.

Wie kommt ihr hin?

Flehmüllers Eiche kann man nur zu Fuß erreichen, maximal noch mit dem Rad. Der kürzeste Aufstieg zum Liethberg erfolgt aus Krimderode. Ein schmaler, steiler Pfad hinter dem letzten Haus vor dem Ortsausgang führt euch direkt zum Baum.

Die Eiche steht direkt am Karstwanderweg beziehungsweise am Südharzer-Dampflok-Steig, so dass sich auch eine längere Wanderung von hier anbietet. Der Tourismusverband Südharz-Kyffhäuser hat verschiedene Etappen schön beschrieben. Schaut doch mal hier. Außerdem gelangt ihr von hier auch zur längsten Bank im Südharz, wenn ihr Richtung Harzungen unterwegs seid.

Mittlerweile könnt ihr an der Eiche auch an einer überdachten Sitzgruppe rasten und euer Picknick auspacken. Außerdem gibt es eine Stempelstelle der Harzer Wandernadel.

Was gibt es in der nächsten Umgebung zu sehen?

Direkt unterhalb des Liethbergs fließt auch noch heute die Zorge. Auf dem westlichen Zorgufer hat sich früher die Flehmühle befunden. 1904 wurde dort die Gipsfabrik „Bruno Steuerlein“ gegründet. Heute steht nur noch der  Schachtofen, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht.

Was ist euer Lieblingsbaum im Südharz? Schreibt mir doch dazu in den Kommentaren.

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4 Comments

  1. Bärbel Biermann said:

    Hallo liebe Susanne,
    danke wieder einmal für diesen interessanten Beitrag.
    Da der Schulbesuch meine Enkeltochter um weitere 14 Tage verschoben ist, bietet sich bei dem momentanen Wetter eine Wanderung mt einem Picknick bestens an.
    Das sollte wahrscheinlich am Wochenende machbar sein.
    Weiterhin alles Gute, gesund bleiben, und ich bin gespannt auf neue Vorschläge.
    Einen lieben Gruß

    Bärbel

    20. April 2020
    Reply
    • Liebe Bärbel,
      danke für deinen Kommentar und viel Spaß beim Picknick. Es gibt auch ein paar Bänke dort oben. Liebe Grüße, Susanne

      20. April 2020
  2. Wilfried Küpper said:

    Hallo Frau Schedwill, wo im Südharz leben Sie? Ich habe mich auch immer etwas mit „Heimatkunde“ interessiert. Ich wohnte bis 1989 in Nordhausen. Wir hatten in der Schule das Fach Heimatkunde. Das Lehrbuch von 1957 hat den Titel „Heimatkundliches Lesebuch- für den Kreis Nordhausen“. Da sind einige interessante Artikel und Bilder enthalten. Im Umkreis der Stadt gab es in den 50- 60 ger Jahren auch etliche Einkehr-Möglichkeiten, die gern Ziele für Spaziergänge oder Wanderungen waren. Damals war so Manches noch anders. Gruß Wilfried Küpper

    23. Mai 2021
    Reply
  3. Peter said:

    Der Schachtofen sieht auch interessant aus. Ein sehr interessanter Artikel. Ich finde alte Gebäude faszinierend!

    21. Mai 2023
    Reply

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